Wo | Località Palazzine Nuove 80, Insel Pianosa |
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Anfahrt | Der Zugang zu den Katakomben befindet sich in der Hauptstraße, nur wenige Schritte vom Hafen entfernt. Er erfolgt durch den Eingang eines Tores. |
Preise | Vollpreis € 5,00 - ermäßigt € 3,00 (5-12 Jahre) - kostenlos 0-4 Jahre |
Kontakt | +39 0565 908231 info@parcoarcipelago.info |
Auf der Insel Pianosa (Marina di Campo) gibt es ein dichtes Netz von Katakomben, die aus dem späten 4. Jahrhundert n. Chr. stammen und als Begräbnisstätte der ersten christlichen Gemeinschaften dienten, die sich auf der Insel niederließen.
Die Katakomben, in den Fels entlang des Küstenbereichs gehauen, bestehen aus einem dichten Geflecht von Gängen von beachtlicher Größe. Mit über 500 Nischen und 200 Tunneln sowie einer geschätzten Anzahl von nicht weniger als 700 Gräbern gelten sie als das größte Katakomben-Komplex nördlich von Rom, was auf die Existenz einer sehr großen christlichen Gemeinschaft hinweist.
Zur damaligen Zeit war der Zugang über eine kleine Höhle nahe dem Meer möglich, wo ein altes Zeichen in den Fels eingraviert war, das die Katakomben anzeigte, jedoch an einer Stelle, die vom alten Hafen nicht sichtbar war, und somit nur von denen erkannt werden konnte, die bereits vom christlichen Zufluchtsort auf der Insel wussten: Ein großes Kreuz, überragt von einer Flamme, die den Heiligen Geist darstellt, sowie ein kleineres Kreuz, das den Eingang markierte.
Ein Teil der Katakomben enthält die Gräber, ein anderer wurde vermutlich später erweitert, um einen Raum zu schaffen, in dem mehrere Personen zusammenkommen und Rituale gefeiert werden konnten.
Die Gräber waren in drei übereinanderliegenden Reihen angeordnet, aber nur die wichtigsten Persönlichkeiten hatten ein Taufbecken-Grab, das die oberen zwei Reihen einnahm. Aus Platzgründen wurden die Körper in Embryonalstellung abgelegt und die Nischen mit Steinplatten verschlossen, auf denen die Namen der Verstorbenen rückwärts eingraviert waren, sodass der Tote sie von innen richtig lesen konnte.
Ein kleines Geheimnis: Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass trotz der Existenz der Katakomben als Zeugnis einer bedeutenden christlichen Gemeinschaft kein Dokument bekannt ist, das deren Anwesenheit auf der Insel bestätigt. Außerdem wurde durch Funde von Münzen und Haushaltsgegenständen an den römischen Oberflächenfundstätten bestätigt, dass die Insel bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. verlassen wurde, wahrscheinlich kurz nach der Ermordung von Agrippa. Vielleicht zu früh für eine so große christliche Gemeinschaft.
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