Wo | Marciana - Hänge des Monte Giove |
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Anreise | Von Marciana aus dem Kreuzweg folgen, der in etwa 1 Stunde zum Heiligtum führt |
Das Heiligtum der Madonna del Monte befindet sich am Fuß des Monte Giove, auf 627 Metern Höhe, in einer eindrucksvollen Umgebung, eingebettet in Grün und die Stille der Natur.
Schwer zu beschreiben ist das Gefühl und die Emotion, die dieser so magische Ort vermittelt.
Es ist wahrscheinlich eines der ältesten Heiligtümer der Insel: die ursprüngliche Anlage ist romanisch und stammt aus dem 12. Jahrhundert, vergrößert und verschönert in den folgenden Jahrhunderten, insbesondere im 17. Jahrhundert durch die Pisaner. Die Arbeiten wurden von einem gewissen Grimaldi, Beamter des Fürstentums während der Regierung von Isabella Mendoza, Witwe von Alessandro Appiani, in Auftrag gegeben. Zum Andenken wurde das Adelswappen des Wohltäters an der Rückwand des Heiligtums rechts vom Glockenturm angebracht.
Die Fassade ist in zwei Abschnitte geteilt, beide sehr schlicht. Der untere Teil zeigt das Portal mit einem dreieckigen Giebel darüber. Über der Tür befindet sich eine Art blindes Rosettenfenster in etwa quadratischer Form. Die Fassade ist außerdem durch vier Lisenen gegliedert, auf denen ein Gesims ruht, das vom Rosettenfenster unterbrochen wird. Oben wird die Fassade von der Dachtraufe abgeschlossen.
Das gleiche Motiv der Lisenen findet sich auch im oberen quadratischen Aufbau wieder.
Der Glockenturm ist die jüngste bauliche Ergänzung des Heiligtums und wurde im 20. Jahrhundert errichtet.
Der Grundriss des Gebäudes, mit einem einzigen Schiff, ist rechteckig und das Ergebnis mehrerer Erweiterungen. Chor, Schiff und Presbyterium wurden vermutlich in unterschiedlichen Zeiten errichtet.
Kuriosität: Der Überlieferung nach wurde die Kirche nach dem wundersamen Fund eines heiligen Steins errichtet, auf dem das Bild der Jungfrau gemalt war.
Das Heiligtum ist innen sehr schlicht, außer dem Fresko der in den Himmel aufgefahrenen Madonna, das direkt auf einem Granitblock gemalt ist.
Die Innenwände zeigen keine Fresken, außer denen aus dem 19. Jahrhundert an den Gewölben der Decke.
Im Inneren des Heiligtums sind auch die Seitenaltäre zu erwähnen, die der Heiligen Monica, der Heiligen Lucia, dem Heiligen Nikolaus von Tolentino und dem Heiligen Augustinus gewidmet sind.
Kuriosität: 1995 wurden bei Restaurierungsarbeiten der Innenausstattung hinter dem Hauptaltar Fresken aus dem 16. Jahrhundert gefunden, die dem Sodoma zugeschrieben werden. Vielleicht arbeitete der Künstler hier im Sommer 1537, als er im Dienst des Fürsten von Piombino, Jacopo V Appiano, stand.
Ein weiteres architektonisches Highlight der Madonna del Monte ist die Vorhalle vor der Fassade (1698), genannt Theater der Quelle, aus der beständig das reinste Wasser der Capanne sprudelt. Die Vorhalle ist mit dorischen Lisenen und Maskenfratzen als Wasserspeier verziert. In der Mitte, über einem Wasserausfluss, befindet sich ein Marmorreliëf eines Kruzifixes.
Das andere Gebäude neben der Kirche ist das Einsiedlerhaus. Hier wohnten San Paolo della Croce im Jahr 1735 und später auch Napoleon; eine Tafel am Einsiedlerhaus erinnert daran, dass der Ort 1814 die Residenz Napoleons mit seiner Geliebten Maria Walewska war.
Der Ort wurde von Bonaparte nicht zufällig gewählt: In der Nähe des Einsiedlerhauses, auf dem felsigen „Masso dell'Aquila“, befand sich eine Telegrafenstation, die von der französischen Regierung zu Beginn der elbanischen Herrschaft eingerichtet wurde und Kommunikation über große Entfernungen ermöglichte; das Heiligtum der Madonna del Monte, das das Meer von Capo Corso bis Piombino und Livorno überblickt, war somit auch eine exzellente strategische Position.
Kuriosität: Die Madonna del Monte wird am 15. August gefeiert, an dem die Inselbewohner zum Heiligtum pilgern, um der Jungfrau zu danken.
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